Der Kalttransfer - Das Verfahren im Schmalbahn-Rollendruck
Im Schmalbahn-Rollendruck kann der Kalttransfer sowohl im Flexo-Druck als auch im Offset-Druck und Letterpress/Buchhochdruck angewendet werden. Mehrheitlich wird der Kalttransfer im Flexo-Druck angewendet, wobei ein UV-härtender Kleber mittels einer Rasterwalze (Aniloxwalze) mit einem anwendungsspezifischen Schöpfvolumen über eine meist belichtete Polymerplatte auf ein Substrat aufgebracht wird. Unmittelbar danach wird die Kalttransferbahn mittels einer Presswalze auf das Substrat aufgebracht. Nach diesem Schritt wird der UV-Kleber durch das Kalttransferprodukt mittels UV-Strahlung ausgehärtet und das Trägermaterial entfernt. Die hauchdünnen Schichten des Kalttransferproduktes verbleiben an den Stellen auf dem Substrat an welchen zuvor der Kleber aufgetragen wurde. In nachfolgenden Druckwerken kann das Kalttransferprodukt inline mehrfarbig überdruckt werden, wobei zahlreiche Metalliceffekte individuell erzielbar sind. Je nach Saugkraft des eingesetzten Substrates, muss die Auftragsmenge des Klebers über die Rasterwalze angepasst werden. Der Kleberauftrag lässt sich im Flexo-Druck sehr präzise über das eingesetzte Schöpfvolumen und die Gravur-Art der Rasterwalze steuern.
Vorteile
- Der Transfer von feinsten Details, Schriften sowie Flächen sind in einem Arbeitsgang möglich.
- Inline- und Offline-Überdrucken ist möglich.
- Es sind keine Heißprägeklischees notwendig.
- Für den Prozess sind keine Hitze und kein hoher Druck notwendig.
- Anwendung auf hitze-empfindlichen Substraten möglich.
- Die Oberflächenstruktur des Bedruckstoffs bleibt auf beiden Seiten erhalten.
- Sehr kurze Rüst- und Einrichte-Zeiten sowie schnelle Rollen- und Auftragswechsel.
- Schnelles umrüsten vom Kalttransfer-Betrieb in den Standard Druckbetrieb.
- Sehr hohe und marktübliche Bahngeschwindigkeiten möglich.
- Auch als Shrink Sleeve (Schrumpfetiketten) Ausführung für den Konterdruck erhältlich.
- Im Vergleich zu Anwendungen mit metallisierten Substraten ist bei Kalttransferanwendungen kein Deckweißauftrag notwendig, der weiß Grad des Bedruckstoffes kann optimal und effizient durch entsprechendes aussparen genutzt werden.
Märkte und Einsatzgebiete
Die Kalttransferveredelung im Rollendruck kommt heute für diverse Märkte zum Einsatz. Nachfolgende Beispiele zeigen eine Übersicht der Märkte, welche eine Kalttransferveredelung verwenden, um den jeweiligen Endprodukten einen Mehrwert zu verschaffen.
- Lebensmittel- und Getränkeindustrie
- Spirituosen und Wein
- Kosmetikindustrie
- Körperpflege
- Pharmaindustrie
- Spielwarenindustrie
- Elektronik
- Hygiene
- Security
Substrate und Kleber für Kalttransferanwendungen im Rollendruck
Als Substrate eignen sich z.B. verschiedene Kunststoffe, wie z.B. PP, PET oder PE, welche hauptsächlich für Selbstklebeetiketten aber auch für flexible Verpackungen eingesetzt werden. Aber auch Tubenlaminate lassen sich mittlerweile mit Kalttransferprodukten veredeln. Eine Corona Vorbehandlung ist zu empfehlen. Für eine gute Performance ist eine Oberflächenspannung von > 38 dyne notwendig. Gestrichene Papiere und Faltschachtelkartons lassen sich ebenfalls im Rollendruck veredeln. Stark saugfähige, ungestrichene Substrate sind jedoch weniger gut für den Kalttransfer geeignet, da der Kleber zu rasch wegschlägt. Gute Ergebnisse lassen sich aber mit Hilfe einer Primer-Vorbehandlung erzielen, da somit die Oberfläche geschlossen werden kann und die Saugfähigkeit gleichzeitig vermindert wird.
API Transfer Technologies Kalttransferprodukte für den Rollendruck
API Transfer Technologies produziert und liefert mit der CF Serie ein breites Spektrum an Kalttransferprodukttypen und Farben für Narrow Web Druckmaschinen. Kalttransferprodukte von API Transfer Technologies besitzen einen hohen Glanz und sind sowohl für flächige als auch für feine Motive und Schriften geeignet. Eine gute Haftung kann mit vielen verschiedenen, auf dem Markt erhältlichen Kalttransferklebern erzielt werden.
API Transfer Technologies Narrow-Web Kalttransferprodukte